Über das Event
Nur mit Hilfe des immensen bürgerschaftlichen Engagements vieler Menschen in Deutschland konnte die Erstversorgung von über einer Million ukrainischer Geflüchteter gelingen. Inzwischen lassen sich neben vielen weiterlaufenden Aktivitäten auch Ermüdungserscheinungen feststellen. Gleichzeitig ist es vielen Geflüchteten gerade auch mit ehrenamtlicher Hilfe gelungen, in Deutschland anzukommen. Nach aktuellen Befragungen könnte sich ca. ein Drittel der Geflüchteten aus der Ukraine auch langfristig und unabhängig vom Ende der Kriegshandlungen vorstellen, hier in Deutschland zu bleiben.
Angesichts dieser Situation stellt sich die Frage: Wie geht es weiter im Engagement für,mit und von Geflüchtete(n)?
Im Rahmen eines Thementags für Praxis- und Politikvertreter*innen möchten wir den Fragen nachgehen: Wie können die geflüchteten Menschen weiter begleitet werden? Welchen Beitrag kann Engagement zu ihrer gesellschaftlichen Teilhabe leisten? Wie können wir neuangekommene, aber auch schon länger in Deutschland lebende Menschen mit Migrationsgeschichte als Engagierte gewinnen? Und was bedeutet das alles für unsere Gesellschaft?
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Gesamtmoderation: Dr. Deniz Nergiz
Ablauf
11.00 Uhr
Begrüßung
11.05 Uhr
Speed-Dating zum Kennenlernen
11.45 Uhr
Überblick über die aktuelle Studienlage und Bedeutung des Forschungsstands für die Praxis
Marina Seddig, Deutsches Institut für Integrations- und Migrationsforschung DeZIM
12.15 Uhr
Rückfragen und Diskussion
12.45 Uhr
Mittagspause
13.45 Uhr
Workshopphase (Workshop-Beschreibungen finden Sie weiter unten)*
- Neue Engagierte: Das freiwillige Engagement von Geflüchteten stärken (bagfa e.V.)
- „Menschen stärken Menschen“: Teilhabe mit Pat*innenschaften (BBE)
- Ukrainer*innen in Deutschland: Willkommensengagement verstetigen (Stiftung Bürger für Bürger)
- GeT AKTIV: Geflüchtete für Teilhabe in der Politik aktivieren (MigraNetz Thüringen e.V.)
15.15 Uhr
Kaffeepause
15.45 Uhr
Ergebnissammlung der Workshops im Plenum
16.00 Uhr
Diskussionsrunde mit Vertreter*innen von Bund, Land und Kommune
mit:
Dr. Juliane Rapp-Lücke, Referatsleiterin Ehrenamt und Bürgerschaftliches Engagement im Bundesministerium des Inneren
Mirjam Kruppa, Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge
Mohamed Sayed, Ehrenamtlicher Integrationsbeauftragter im Landratsamt Nordhausen
16.50 Uhr
Abschlussrunde und Verabschiedung
17.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
* Workshop-Beschreibungen:
Workshop 1: Neue Engagierte: Das freiwillige Engagement von Geflüchteten stärken (bagfa e.V.)
In dem Modellprojekt Teilhabe durch Engagement (2016 bis 2019) entwickelte die bagfa mit zehn Freiwilligenagentur lokale Möglichkeiten, das Engagement nicht für Geflüchtete, sondern von Geflüchteten selbst zu stärken. „Teilhabe durch Engagement" lautet die Formel, geflüchtete Menschen mit freiwilligem Engagement vertraut zu machen, sie zu ermutigen und darin zu unterstützen, sich in Gemeinschaft mit anderen für die Gesellschaft zu engagieren. In dem Workshop wollen wir zeigen, wie die entwickelten Ansätze noch weitergelebt werden und mit den Teilnehmer:innen diskutieren, wie das Engagement von Geflüchteten stärker in die Breite getragen werden kann.
Mitwirkende:
• Katja Rink, Freiwilligenagentur Magdeburg e.V.
• Jana Hemming-Lange, Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V.
• Tobias Kemnitzer, bagfa e.V.
Workshop 2: „Menschen stärken Menschen“: Teilhabe mit Pat*innenschaften (BBE)
Dieser Workshop widmet sich dem Thema der persönlichen Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung durch Pat*innenschaften und Mentoring. Zwei erfolgreiche Beispiele aus dem Bundesprogramm "Menschen stärken Menschen" werden vorgestellt, die aufzeigen, wie das Engagement von Menschen mit Fluchterfahrung als Pat*innen sowie digitale Pat*innenschaften im schulischen Kontext die gesellschaftliche Teilhabe fördern können. Gemeinsam mit den Referent*innen werden wir die vielfältigen Potenziale und auch Herausforderungen von Pat*innenschaften in den Blick nehmen und diskutieren, was es braucht, um mit Pat*innenschaften einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigen gesellschaftlichen Teilhabe von geflüchteten Menschen leisten zu können.
Mitwirkende:
• Robert Heinold, Soziale Dienste und Jugendhilfe gGmbH
• Vivianne Vogt, ROCK YOUR LIFE! gGmbH
• Malica Christ, BBE
Workshop 3: Ukrainer*innen in Deutschland: Willkommensengagement verstetigen (Stiftung Bürger für Bürger)
Nur mit Hilfe des immensen bürgerschaftlichen Engagements vieler Menschen in Deutschland konnte die Erstversorgung von über einer Million ukrainischer Geflüchteter gelingen. Inzwischen lassen sich neben vielen weiterlaufenden Aktivitäten – wie so häufig bei Krisenengagement – auch Ermüdungserscheinungen bei den Engagierten feststellen. In dem Workshop wollen wir gemeinsam mit Partnern aus der Praxis einen Blick auf die Situation im Juli 2023 und in die Zukunft werfen und diskutieren: Was braucht es, um das Willkommensengagement für Menschen aus der Ukraine zu verstetigen und Teilhabe von Ukrainer*innen zu ermöglichen?
Mitwirkende:
• Dr. Katja Michalak und Aleš Janoušek, Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt, AGSA e.V.
• Yelyzaveta Shcherbakova, Ukrainische Landsleute in Thüringen e.V.
• Gerd Liesegang, DFB- Egidius Braun Stiftung / Ostdeutscher Fußballverband
• Sophie Leins und Olaf Ebert, Stiftung Bürger für Bürger
Workshop 4: „GeT AKTIV“: Geflüchtete für Teilhabe in der Politik aktivieren (MigraNetz Thüringen e.V.)
Neu Ankommenden fällt es nicht leicht, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen, da ihnen mitunter das Verständnis für das System und Leben Deutschland bzw. fehlt. Das Projekt „GeT AKTIV“ und die dazugehörige Fortbildungsreihe zielen darauf ab, durch Seminare und Exkursionen Geflüchtete für politische Teilhabe und gesellschaftliches Engagement zu gewinnen und zu empowern. Dabei soll es über das individuelle Engagement von einzelnen Personen hinaus auch darum gehen, dass sie als Multiplikator*innen in die Lage versetzt werden, zivilgesellschaftliche Strukturen von Migrant*innen aufzubauen. In dem Workshop wollen wir mit den Teilnehmenden austauschen, welche Rahmenbedingungen es braucht, um Geflüchtete und Migrant*innen zur politischen und gesellschaftlichen Teilhabe zu befähigen. Außerdem wollen wir auch auf die Stärken und Potenziale eingehen, die zugewanderte Menschen als wichtige Ressourcen mitbringen sowie die Herausforderungen, die sich durch das ehrenamtliche Engagement ergeben.
Mitwirkende:
• Elisa Calzolari, MigraNetz Thüringen e.V.
• Maya Grossmann, MigraNetz Thüringen e.V.
Trommsdorffstraße 29
99084 Erfurt
Deutschland